• DrunkenPirate@feddit.org
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    18 hours ago

    Bin mir nicht so sicher, ob eine generelle allgemeine Lohnerhöhung, ausgelöst durch die Erhöhung der Mindestlöhne, in der derzeitigen angespannten wirtschaftlichen Lage eine gute Idee ist.

    Ich denke viele Betriebe werden dann zu teuer für Kunden werden und schließen. Als nächstes geht die Arbeitslosenzahl hoch, die derzeit schon steigt. Zb. Restaurants, Kneipe, Eiscafe, Friseur um mal ein paar Beispiele aus dem Binnenmarkt und Löhnen nahe am Mindestlohn zu nennen. Der Döner wird dann nochmal 2 € teurer.

    Edit: Quelle „Das ist der höchste Stand seit fast zehn Jahren“. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitslose-158.html

    • stetech@lemmy.world
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      2 hours ago

      Bin mir nicht so sicher, ob eine generelle allgemeine Lohnerhöhung

      Deswegen haben das dankenswerterweise Top-Volkswirte für uns untersucht und bestätigt.

    • Saleh@feddit.org
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      3 hours ago

      Wenn der Friseur jede Stunde 2 € mehr in der Tasche hat, dann kann er sich auch eher den Döner für 2 € mehr leisten und hat danach immer noch 14 € mehr am Tag übrig.

      Die Frage ist, wer sein Geld wo ausgibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Menschen mit niedrigen Einkommen das Geld eher in der lokalen Wirtschaft wieder für Konsum ausgeben.

      Und die Preissteigerungen für den lokalen Konsum sind nicht isoliert aufgetreten. Daneben stehen viel höhere Preissteigerungen bei Energie, Wohnen, Lebensmitteln… Und das Geld ist dann “weg” aus Sicht des lokalen Kreislaufs. Die Wohnung gehört irgendeinem Geflecht aus Briefkastenfirmen in Luxenburg, das Gas kommt aus den USA oder Katar und die Tomaten kommen aus den Niederlanden…

    • jenesaisquoi@feddit.org
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      5 hours ago

      Es geht nicht um eine Lohnerhöhung, sondern um eine Lohnhaltung. Der Reallohn ist nach wie vor tiefer als 2015.

    • HansGruber@sh.itjust.works
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      16 hours ago

      Betriebe sind schon zu teuer für Kunden weil die Kunden weniger Geld in der Tasche haben. Das sagt der Reallohnverlust aus.

      Bei der Einführung vom Mindestlohngesetz kamen die gleichen Bedenken auf wie deine. Passiert ist ungefähr nichts, außer dass Praktikas ordentlich bezahlt, sowie verkürzt wurden und es weniger Minijobs gab.

      Man bezahlt leichter für den Döner 2€ mehr wenn man am Tag 10€ mehr verdient hat.

      Tap for spoiler

      Wehe ich hör jetzt gleich Lohn Preis Spirale

      • DrunkenPirate@feddit.org
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        7 hours ago

        Das ist richtig. Die Erhöhung des Mindestlohns im Okt 22 um 15% war auch gut und die Folgen waren überschaubar. Nur sind wir damals gerade in die wirtschaftliche Rezession reingegangen. Nun sind wir seit 3 Jahren in schwierigem Fahrwasser. Die Umstände haben sich geändert.

        Möge der verehrte Kommentator sich die Zahlen zB des Gastgewerbes anschauen. Dort ist auf S.3 die Umsatzentwicklung der Branche vermerkt. In 2023 eine Erholung von Covid, danach stagniert es -12% unter dem Niveau vor Corona. Also mit der Mindestlohnerhöhung wurde Gastgewerbe teurer sowie durch Inflation. Weniger Kunden- Umsatz nicht mehr. Kann man jetzt noch ne Schippe draufsetzen, klar. Eine Erhöhung auf 15€ (+17%) wird mMn zu viel sein.

        https://www.dehoga-bundesverband.de/fileadmin/Startseite/04_Zahlen___Fakten/07_Zahlenspiegel___Branchenberichte/DEHOGA-Zahlenspiegel_3._Quartal_2024.pdf

        • HansGruber@sh.itjust.works
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          3 hours ago

          Wohlan denn mein verehrter Herr Pirat.

          Hab mich nicht umfangreich mit der Gastronomie beschäftigt, in dem Kontext jetzt eben, ganz trivial ist es nicht den einen Grund zu finden. Für mich waren da mehrere Faktoren:

          • Verbindlichkeiten aus Coronazeiten die kompensiert werden müssen.
          • steigende Energiepreise
          • Corona Entwöhnung der Kunden.
          • steigende Löhne der Mitarbeiter (die mussten mit Corona auch ordentlich bluten)

          Für mich sieht das so aus als müssten die Betriebe einen langen Atem beweisen und um die verbleibende Kundschaft kämpfen.

          Ich möchte hier ein Zitat vom dehoga Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke einbringen:

          Die Menschen sparten zuerst bei Hotels, dem Urlaub und der Gastronomie, sagte der Hauptgeschäftsführer des Dehoga Brandenburg, Olaf Lücke, der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. „Wir sind die Branche, die am sensibelsten auf die aktuellen Ereignisse in der Welt reagiert. Die Leute halten ihr Geld zusammen.“

          Verdient man jetzt im Niedriglohn/Mindestlohn überlegt man es sich jetzt halt dreimal ob man das knappe Geld für eine Dienstleistung ausgibt die man auch zu Hause erledigen kann. Hat man ja 2-3 Jahre während Corona auch gemacht.

          Ich habe keine sinnvolle Statistik gefunden wofür Mindestlöhner ihr Geld ausgeben. Das hier kommt ähnlich nahe: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/507432/umfrage/monatliche-haushaltsausgaben-in-deutschland-nach-verwendungszwecken-und-alter/

          Da gibt man als 25-35-Jähriger im Monat für Leben und Konsum 2.350€ aus. Aktuell ist der Mindestlohn bei 40Wochenstunden bei 2.222€ heißt man arbeitet die ganze Woche um sich das Überlebenden leisten zu können.

          Was würde passieren wenn diese Menschen jetzt 15€ auf die Stunde, also 2.600€ verdienen würden? Sie geben es aus, für notwendige Reparaturen, Urlaube, Dienstleistungen. Ein höherer Mindestlohn hilft dem Binnenmarkt und gibt den Menschen erstmal Sicherheit.