• flora_explora@beehaw.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    1
    arrow-down
    1
    ·
    18 days ago

    Ja völlig wahr, dass deutsch ein unzureichendes Konstrukt ist, das wir überwinden sollen. Aber im hier und jetzt müssen wir halt Macht- und Herrschaftsverhältnisse ansprechen und damit ändern können. Das ist ja bei Rassismus recht ähnlich, wo auch immer wieder doe Kategorie race mit reingenommen wird. Was ist schon “weiß”, “schwarz”, “braun” im Kontext von Menschen? Konstrukte. Während “Schwarz” etc als Konstrukte benutzt werden, um Menschen abwerten, beherrschen und als “die anderen” brandmarken zu können, wurde die Kategorie “weiß” ja ganz bewusst von antirassistischen Menschen so stark betont, um eben “weißsein” (also die ganzen Privilegien und Machtansprüche, die daran geknüpft sind) überhaupt erst sichtbar zu machen. Vorher wäre es eben ein “das sind die anderen, die fremden” für rassifizierte Menschen und ein “das sind die normalen, die nicht weiter benannt werden brauchen” für weiße Menschen gewesen.

    Und genauso verhält es sich ja auch mit anderen Machtverhältnissen wie zum Beispiel dem “Deutschsein” oder dem “Mann-Sein”. Beides Kategorien, die Privilegien inne haben, Macht über andere ausüben und aber ja auch konstruiert sind.

    Und finde ich gut, wie du erkennst, dass es eigentlich völlig quatsch ist, von “deutschen” zu sprechen. Aber genauso verhält es sich eben mit all diesen sozial konstruierten Kategorien wie race, gender, sex, etc. Das ist alles überhaupt nicht irgendwie biologisch oder sonst wie begründet. Aber es fühlt sich für viele Leute eben trotzdem einfach “natürlich”, essentialistisch an.