Mal ein differenzierter Artikel zu dem durch und durch komplexen Thema

  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    10 months ago

    Nein. War es auch nie. Sogar unter den ursprünglichen hardcore Zionisten gab es Pläne, wie man einen gemeinsamen Staat mit zwei gleichberechtigten Parlamentskammern bilden könnte. Die Ziele des ursprünglichen Zionismus wurden auch mit der Errichtung eines israelischen Staates längst erreicht.

    Alles was danach kam ist klassischer Imperialismus.

    Man müsste das Gebiet wieder unter UN Kontrolle stellen, die nächsten Jahrzehnte den Landraub rückgängig machen, und die begangenen Verbrechen aufklären und ahnden und schließlich auf der Basis einen Staat errichten, in denen alle auf dem Gebiet lebenden Menschen gleichberechtigte Staatsbürger sind.

    Vor der Gründung dieses israelischen Staates haben die Menschen in der Region weitgehend friedlich zusammengelebt. Es gab Millionen Juden in arabischen Staaten. Die “Es kann nur einen geben” Vernichtungsideologie haben die Siedler aus Europa mitgebracht.

    • Quittenbrot@feddit.de
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      10 months ago

      Die “Es kann nur einen geben” Vernichtungsideologie haben die Siedler aus Europa mitgebracht.

      Wie passt das damit zusammen, dass dem Staat Israel direkt nach der Gründung von allen (arabischen) Nachbarn der Krieg erklärt wurde?

        • Quittenbrot@feddit.de
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          10 months ago

          Also kam die Vernichtungsideologie nicht nur mit Siedlern aus Europa, sondern war schon längst da.

          • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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            10 months ago

            Zwischen Krieg gegen einen fremden Besatzer führen und eine Volksgruppe als solche zu vernichten besteht ein nicht ganz unerheblicher Unterschied. Oder würdest du den Ukrainern vorwerfen, sie wollten die Russen vernichten?

            • Quittenbrot@feddit.de
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              10 months ago

              Um in deinem Bild zu bleiben, müssten aber beispielsweise wir Deutschen Krieg gegen Russland führen, weil es sich in der Ukraine breitmacht.

              Und selbst der Vergleich käme nicht hin, denn im Gegensatz zur Ukraine gab es gar keinen Staat Palästina, sondern nur ein britisches Mandatsgebiet, das nach einem Teilungsplan der UN zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen aufgeteilt werden sollte. Juden und Araber waren beide Bewohner dieses Mandatsgebiets und woll(t)en beide jeweils ihren Staat. Die ersten großen “Gebietsgewinne” hat Israel durch den Sieg dieses Krieges seiner Nachbarn gegen ihn gemacht.

              • woelkchen@lemmy.world
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                10 months ago

                Um in deinem Bild zu bleiben, müssten aber beispielsweise wir Deutschen Krieg gegen Russland führen, weil es sich in der Ukraine breitmacht.

                👍 Das ist vollkommen richtig und sollte gemacht werden. Der expansionistische Faschismus Putins ist eine unmittelbare Gefahr für uns und den Rest der EU. Leider wird stattdessen Russland genug Zeit gegeben sich auf eine totale Kriegsindustrie umzustellen.

                • Quittenbrot@feddit.de
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                  10 months ago

                  Der expansionistische Faschismus Putins ist eine unmittelbare Gefahr für uns und den Rest der EU. Leider wird stattdessen Russland genug Zeit gegeben sich auf eine totale Kriegsindustrie umzustellen.

                  Da stimme ich dir zu!

              • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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                10 months ago

                https://en.wikipedia.org/wiki/Jewish_insurgency_in_Mandatory_Palestine
                Zwischen 1944 und 1948 führten jüdische Terroristen einen Untergrundkampf gegen die Briten um mehr illegale Migration in das Gebiet zu ermöglichen und die Briten zur Aufgabe des Mandates zu bringen.

                https://www.cjpme.org/fs_181
                Währenddessen verdreifachte sich die Gesamtzahl der jüdischen Siedler in den 4 Jahren.

                https://en.wikipedia.org/wiki/Nakba
                Die Nakba startete bereits im November 1947, der Krieg der Arabischen Staaten begann erst im Mai 1948.

                Angesichts der terroristischen und völkermörderischen Grundhaltung der damaligen Zionisten kann es kaum Zweifel geben, dass die Nakba nicht auch ohne den Krieg stattgefunden hätte. Seitdem hat Israel erfolgreich im großen Stil Geschichtsrevisionismus betrieben.

                • Quittenbrot@feddit.de
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                  10 months ago

                  Währenddessen verdreifachte sich die Gesamtzahl der jüdischen Siedler in den 4 Jahren.

                  …und als Deutscher sollte man wissen, warum das so war. Ob ausgerechnet wir Juden den Vorwurf machen sollen, dass sie Mitte/Ende der 40er die Flucht in ein eigenes Land angetreten haben…

                  Die Nakba startete bereits im November 1947, der Krieg der Arabischen Staaten begann erst im Mai 1948.

                  Die ersten Opfer nach Annahme der UN-Resolution waren Passagiere eines jüdischen Busses. Diskutiert wird, ob der Angriff eventuell eine Rache für einen Gegenangriff war, der jedoch wiederum eine Rache für einen vorherigen Angriff war. Du siehst, wie eigentlich immer in diesem Konflikt ist es nicht schwarz/weiß. Zusätzlich spitzte sich die Situation durch den arabischen Generalstreik zu, denn sie lehnten den Teilungsplan in Gänze ab. Den Schuh müssen sich “die Araber” meiner Meinung nach anziehen, dass sie latent stets den aktuellen Status quo ablehnen, eskalieren, um dann nach der Niederlage eigentlich das haben zu wollen, was sie davor noch abgelehnt haben.

                  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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                    10 months ago

                    Ob ausgerechnet wir Juden den Vorwurf machen sollen, dass sie Mitte/Ende der 40er die Flucht in ein eigenes Land angetreten haben…

                    Und warum sollten die Palästinenser davon benachteiligt werden? Der Satz “free Palestine from German guilt” ist nicht umsonst entstanden. Die Palästinenser sind damit ebenfalls Opfer des Naziregimes geworden und wäre Deutschland an Gerechtigkeit interessiert, wäre die Lösung gewesen, einen Teil Deutschlands zur Gründung eines jüdischen Staates aufzugeben.

                    Und natürlich ist nichts schwarz/weiß. Aber die Rechtfertigung aus gegenseitigen Angriffen in einem Bürgerkrieg die Vertreibung und Vernichtung eines Volkes zu ziehen, so wie sie heute von Israels Regierung gefordert, und von großen Teilen der Bevölkerung unterstützt wird, ist einfach nicht tragbar. Genauso ist es nicht tragbar, dass die grundsätzliche Realität von besetzten Gebieten und den damit verbundenen Rechten der Besetzten und Pflichten der Besatzer im deutschen medialem und politischen Diskurs gerne unter den Tisch gekehrt wird.

                    Das passiert auch in dem Artikel hier, wo die grundsätzliche Anerkennung der Besatzung als solche und des völkerrechtlich verbrieften Rechts der Besetzten auf Widerstand mit einer Absolution der Hamas gleichgesetzt wird.