Sicherlich sind Höglichkeitsformen kulturell und gesellschaftlich überkommen und sie werden nach wie vor vielfach und aktiv genutzt.

Ich persönlich sieze andere Menschen alleine schon aus beruflichen Gründen oft, aber manchmal scheint es mir auch einfach nur etwas albern. Nach meinem Gefühl schafft das Siezen künstlich Distanz. Manchmal gründet diese auf hierarchischen Strukturen, auf Respekt voreinander oder einfach, weil eine Person sich Abstand (z.B. von sozialen Beziehungen auf der Arbeit zu privaten) wünscht. Alles berechtigt, aber manchmal vielleicht kontraproduktiv.

So biete ich persönlich allen Kollegen auf gleicher oder niedrigerer Stufe auf Arbeit immer das Du an. Ich finde, dass erleichtert die Arbeit untereinander, schafft mehr Verständnis und Zusammenhalt.

Auch gegenüber neuen Bekannten bin ich da selbst recht offen, weil man sich gefühlt auf die gleiche Augenhöhe begibt und als gleichwertige Menschen betrachtet. Mir begegenen aber auch oft (zunehmend aber weniger) Leute, die wollen immer das Sie.

Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Meint ihr das ist auch ein Generationending? Wann siezt und wann duzt ihr und was mögt ihr (wann) mehr? Glaubt ihr, dass sich da noch viel ändern wird in der Zukunft oder eher, dass wir beide Formen auch noch in Zukunft nutzen werden?

  • papipo@feddit.de
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    1 year ago

    Siezen finde ich überholt. Den Gegenüber respektiert man am Besten durch einen guten Umgang, nicht durch steife Förmlichkeiten. Auf meiner Arbeit ist es Vorgabe alle Kollegen zu dutzen. Ab und zu dutze ich auch direkt fremde Personen um meine Altersklasse rum.

    Wenn ich von Kindern und Jugendlichen gesietzt werde, sterbe ich ein wenig innerlich. Mit Anfang 30 fühle ich mich nicht so alt…