Ich höre von vielen, dass sie die Dosis erhöhen.

Das lässt auf Toleranz schließen, und eventuell auch Gewöhnung.

Das könnte einen Entzug erzeugen.

Ich würde gerne meine Medikation so einrichten, dass ich an Wochenenden oder abwechslungsreichen Tagen pausiere, um Toleranz zu vermeiden.

Aber wie ist es anders? Habt ihr mal einen Medi-Entzug gemacht, nachdem die Dosis schon stark hochgeschraubt war? Wie war das für euch?

  • Fliegenpilzgünni@slrpnk.net
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    2 months ago

    Null. Hab keinen.

    Ich hab für ca. 2 Jahre Methylphenidat, und jetzt seit 1-2 Jahren Amphetamin (Elvanse) verschrieben bekommen.

    Obwohl ich, ADHS-bedingt, sehr suchtaffin bin, hab ich von beiden keinerlei psychischen Entzug bemerkt. Das ist dem zu schulden, dass ich sie zu festen Uhrzeiten und täglich nehme. Dadurch, und durch die verspätete Wirkstofffreisetzung, verhindert man die “Trigger”, die eine Sucht konditionieren.

    Was die körperliche Gewöhnung angeht, hab ich bisher auch nie was gemerkt. Ich mache gelegentlich mal hier und da eine (oft unfreiwillige) Pause, aber selten länger als einen Tag.

    Klar, die ADHS-Symptome kommen wieder, aber ich weiß nie, ob das jetzt tatsächlich vom “Entzug” kommt, oder ob ich einfach so bin. Ich glaube nämlich letzteres. Das äußert sich dann meistens in Impulsivität oder Langeweile.

    Aber einen Entzug, wie es bei Koffein, Nikotin oder missbräuchlich verwendeten Stimulanzien der Fall ist, hatte ich nie, auch nicht nach mehreren Jahren täglichen Einnehmens.

    Wieso fragst du dich?

    Nun, man sollte, imo, die Medikamente, egal welche, nur in der geringsten effektiven Dosis einnehmen. So wirklich “merken” sollte man sie nicht unbedingt, sie sollen nur eine Stütze sein, die das Leben einfacher machen.

    Was ich aber definitiv gemerkt habe, ist ein Rebound-Effekt.

    Insbesondere bei Methylphenidat hab ich abends, wenn die Wirkung nachgelassen hat, tatsächlich einen “Entzug” gespürt, erst recht, als die verschriebene Dosis zu hoch war. Das hat sich dann in Form von starker innerer Unruhe und Cravings (egal nach was) gezeigt. Zu dieser Zeit war mein Alkoholkonsum, aber auch die Menge an Zucker, das einzige, was dieses ungute Gefühl kurzfristig besser gemacht hat.

    Beim Elvanse ist dieser Rebound, zumindest bei mir, kaum vorhanden. Ich merke nur, wie mir am Abend dann etwas Dopamin fehlt, und die ADHS-Symptome wiederkommen, aber nicht nennenswert stärker als ganz ohne.

    Am besten hilft dagegen Sport und Kiffen.

    Trotzdem sollte man immer wieder mal eine kurze Konsumpause einlegen, um sicher zu gehen, dass man auch mal ohne klar kommt, und sich auch regelmäßig mit seinem Psychiater austauschen, der vielleicht jedes halbe Jahr (anfangs) oder Jahr ein großes Blutbild und EKG macht.

    • pantherina@feddit.orgOPM
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      2 months ago

      Voll gut!

      Hab auch beides probiert, und ähnlich. Der Rebound am Abend ist crazy und stört sehr, deswegen nehme ich es nicht so oft was eigentlich doof ist.

      Ich nehme bei Elvanse halt nur ⅓ also 10mg, das ist gut. Methylphenidat mit 5mg ist fast zu stark, wenn ich nicht gut gegessen hab und vllt gestresst bin, war das schonmal sehr unangenehm.

      Kiffen und Sport kann ich bestätigen. Also natürlich dampfen, keiner sollte rauchen oder Tabak konsumieren. Vor allem aber um die Ruhe reinzubekommen, da suche ich noch nach was vernünftigem mit viel CBD und normaler Mischung.

      Mache gerade nen ziemlichen Cannabis “Entzug” (hauptsächlich finde ich es öfters schade, Comedown Effekte nach stressigen Phasen nicht so sehr gönnen zu können, auch keine Entzugserscheinungen da nicht hochdosiert oder regelmäßig) und das ist mit Stimulantien nicht immer cool.