Ich weiß, dass die Frage eigentlich unlösbar ist, aber es interessiert mich, was andere Leute davon denken. Klingen „die Vibe“ und „das Vibe“ schlecht für euch? Hat jemand irgendeine Ahnung zur Etymologie?

Für Kontext, es gibt ein paar Regeln für das Genus fremder Worte (wer möchte, kann weiter scrollen):

  1. Wenn die Form des Wortes im Deutschen existiert und immer das gleiche Genus hat, hat das Wort normalerweise dasselbe Genus, z.B. die Shrinkflation.

  2. Fremdwörter, die Synonyme auf Deutsch haben, können das Genus dieses Synonyms kriegen, z.B. heißt es der Post, weil „post” synonym für „Beitrag” ist.

  3. Fremdwörter sind sonst normalerweise neutral, z.B. das Banjo.

„Vibe” kommt von der englischen Abkürzung für „vibration“, welches auf Deutsch weiblich wäre. Deutsche Synonyme dafür sind meistens weiblich, z.B. die Stimmung, die Laune, die Schwingung, die Atmosphäre…

Gibt es vielleicht andere Eindeutschungsmöglichkeiten?

  • idiomaddict@feddit.deOP
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    5 months ago

    Diese Regeln werden eigentlich nur dann angewendet, wenn sich ein Author oder Unternehmen Gedanken macht. “Vibe” wurde eher im alltäglichen Gebrauch eingeführt, da ist es sehr viel zufälliger, was sich durchsetzt.

    Das ist teilweise korrekt, aber es gibt schon Muster, die unterbewusst übertragen werden. Eine Person könnte “die Trumpismus” (nur als ein sehr neues Beispiel) sagen, aber die Mehrheit würden “der Trumpismus” sagen. Da der Eindeutschungsprozess kollektiv ist, bekommt das neue Wort normalerweise das passende Genus.

    Es gibt Ausnahmen, besonders unter „Jugendwörtern”, was hier schon gelten könnte.

    Warum es sich konkret durchgesetzt hat, da fand ich die anderen Theorien schon ganz gut. Eine weitere wilde Theorie: Die Aussprache von “Vibe” ist ähnlich zu “Weib”. Und “Weib” verwendet schon den Artikel “das Weib”, bzw. in der Mehrzahl dann natürlich auch “die Weiber”. Es könnte also einfach verständlicher gewesen sein, den übriggebliebenen Genus “der Vibe” zu verwenden.

    Das ist gut möglich, und ich hatte nicht daran gedacht. Ein weiteres mögliches Beispiel hierfür könnte „das Plastik“ (ein Stoff statt einer Skulptur) sein, aber ein neutrales Genus lässt sich schwer entziffern.