In den USA verbreiten deutlich weniger als ein Prozent der User des Kurznachrichtendiensts X (vormals Twitter) dort den Großteil von Desinformation, dabei handelt es sich überproportional um ältere Weiße Frauen aus drei konservativen Bundesstaaten, die die Republikaner wählen. Das hat eine Forschungsgruppe für die Vereinigten Staaten ermittelt und gleich einige Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen sich das Problem effektiv eindämmen ließe, fasst das Wissenschaftsmagazin Science zusammen. Herausgefunden haben sie, dass die etwa 2100 “Supersharer” aus einer Stichprobe von mehr als 660.000 Accounts offenbar manuell tätig sind. “Sie sitzen sprichwörtlich vor ihren Computern und drücken Retweet”, erklärt die Psychologin Briony Swire-Thompson.

  • muelltonne@discuss.tchncs.de
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    5 months ago

    Das ist eine wichtige Erkenntnis:

    • In einem vernünftig moderierten Forum würde man solche Leute recht schnell rauswerfen. Sie tragen nichts zur Diskussion bei, verbreiten Unwahrheiten und sind im Zweifelsfall nicht die User, die man haben will
    • Für die großen Plattformen hingegen gibt es überhaupt keinen Anreiz, diese Leute rauszuwerfen. Die sorgen ja für richtig viel “Engagement”, welches dann ja in der Zahl der Posts, der auf der Plattform verbrachten Zeit oder der Zahl der Retweets gemessen wird. Solche Superuser sind da natürlich mehr “wert” als zigtausende nur sporadisch postende User
    • Und es zeigt auch, wie unglücklich Social Media machen kann. Stellt euch mal ein Leben vor, wo ihr den ganzen Tag vor Twitter hockt und solche Verschwörungswahnphantasien postet. Das sieht man ja auch bei diesen ganzen AfD-Opfern. Da manipuliert die Regierung alles, will Flüchtlinge ins Land holen, um Böses zu bewirken, uns alle impfen, um uns umzubringen und so weiter. Das sind sicherlich keine glücklichen Menschen