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Cake day: January 11th, 2025

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  • Ich halte es da mit Adorno:

    “Indem so einer seine untriftige, durch keine Erfahrung erhärtete, durch keine Überlegungen bündige Meinung als die seine proklamiert, verleiht er ihr, mag er sie auch scheinbar einschränken, gerade durch die Beziehung auf ihn selbst als Subjekt Autorität, die des Bekenntnisses. […] Umgekehrt ist ebenso verbreitet die Neigung, wenn man auf ein triftiges und begründetes Urteil stößt, das einem unbequem ist, ohne daß man es doch widerlegen könnte, es dadurch zu disqualifizieren, daß man es als bloße Meinung hinstellt.”

    Heißt im Kern, dass die bloße Berufung auf eine Meinung absoluter Quatsch ist und dass daher auch die Grundüberlegung deines Posts irgendwie nicht greifen kann. Ich kann natürlich der Meinung sein, dass in unseren U-Bahnröhren Außerirdische von der Venus leben, die 1947 mit ihrem Raumschiff über Düsseldorf abgestürzt sind. Ist halt natürlich absoluter Quatsch und wenn ich das öffentlich vertreten will, dann brauche ich dafür Belege, Beweise, Quellen und kann mich nicht darauf zurückziehen, dass das meine Meinung ist und dass andere die halt akzeptieren müssen. Gilt auch umgekehrt: Ich kann halt nicht einfach irgendwas, was mir nicht gefällt (etwa “Obdachlose leben in U-Bahnröhren”) abstreiten, weil das halt bloß deine Meinung ist, wenn du passende Belege dafür mitbringst.

    Sprich: Wir sollten einfach nicht über “Meinungen” diskutieren, denn das bringt nichts. Streich das Wort aus deinem Wortschatz, sondern versuche über Fakten und konkrete Dinge zu diskutieren.

    (und nach zig Jahren “Erfahrung” kann ich dir sagen: da knallt es gerade im rechten/rechtsextremen Bereich extrem, wenn du das Versuchst, denn Leute wie etwa ein Trump agieren mit Emotionen, Gefühlen, Meinungen, aber eben nicht mit Fakten und haben auch eine in sich widersprechende Logik. Wenn du wirklich auf konkrete Themen gehst und nicht auf nebulöse Meinungen, dann wird der Rechtsextreme irgendwann einfach nur anfangen zu pöbeln oder das Gespräch abbrechen)



  • Die Fragen finde ich gut, aber gleichzeitig muss man auch sagen: Hier fehlen Inhalte! Die Postingfrequenz mit 8 Beiträgen in 11 Monaten ist ja echt extrem niedrig und daher würde ich vorschlagen, dass jeder interessierte erstmal Zeugs einreicht. Denn irgendwie ist diskutieren ja einfacher, wenn es was zu diskutieren gibt




  • Kommunen sind aktuell richtig blöde im Arsch, denn sie haben kaum ein Mitspracherecht bei Gesetzen. Der Bund und die Länder machen sich bei diversen Themen einen schlanken Fuß und können auch über Bundestag und Bundesrat die passenden Gesetze dazu machen. Es macht z.B. keinen Sinn, dass bestimmte Sozialleistungen in den Kommunen verankert sind. Das führt dann automatisch bei der Pleite eines großen Arbeitgebers zu massiven Problemen, weil Gewerbesteuer wegfällt und gleichzeitig die Sozialausgaben explodieren.

    Dazu kommt dann ein Haufen neoliberaler Regularien, die gerade auf kommunaler Ebene das Leben schwer machen. Man würde denken, dass es total einfach wäre einfach den lokalen Bauhof an einem ruhigen Tag in das unterversorgte Viertel zu schicken, dass die da Glasfaser verlegen oder daraus glatt eine Bürgeraktion zu machen. Wir haben aber in Gesetzen festgeschrieben, dass Gemeinden “abseits der Daseinsvorsorge nur dann neue wirtschaftliche Betätigungsfelder erschließen, wenn ein Privater die Leistungen nicht gleich gut oder wirtschaftlich erbringen kann.” Was im Endeffekt bedeutet, dass du sofort irgendeinen klagenden Heini an der Backe hast, wenn du als Kommune auch nur auf die Idee kommst was selbst zu machen. Ist bekackt ohne Ende.


  • I’m not sure here. Current life expectancy here in Germany is 78 for men and 83 for women. You can start your work life at 16 after 10 years of school and will do a 2-3 year appenticeship and if you retire at 67 and work without any breaks, unemployment, children and so on, you have 51 years in the workforce. Most people will have fewer, might do additional schooling and start their work life after university sometimes in their mid-twenties.

    But even if we take those 51 years: A women will spend 16 + (83-67) = 32 years of their lifes outside the workforce. Even if you count out the time as child, those 16 years of retirement are 31% of your time spent working. If you want to keep your life standard, you somehow have to save up.




  • Das gibt es doch: Du kannst deine Altautos kostenlos bei den Herstellern zurückgeben. Die wollen logischerweise deine Gammelkarre nicht in ihrem Autohaus, sondern haben deutschlandweit spezielle Entsorgungsbetriebe damit beauftragt. Die Karte dazu findest du online und wenn du nicht irgendwo am Arsch der Heide wohnst, ist auch bei dir in der Nähe ein entsprechender Betrieb da. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum man seine Schrottkarre einfach so im öffentlichen Raum entsorgen sollte, das geht auch so kostenlos.


  • Was mir bei diesem Thema fehlt: Umziehen stinkt. Man hat sich normalerweise seine Wohnung über Jahre so eingerichtet, wie man es will. Man kennt seine Nachbarn. Die meisten Menschen haben auch ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn, die man dann seit Jahren oder Jahrzehnten kennt, zu Geburtstagen einlädt und man gießt sich gegenseitig die Blumen im Urlaub. Vielleicht hat man seit Jahren einen Garten liebevoll gepflegt. Man kennt sein Viertel, kennt die Kassierer im Supermarkt, weiß, welcher Friseur gut ist und kennt die Leute da, man hat vielleicht eine Stammkneipe, eine Lieblingsbank im Park und all das.

    Jetzt kann man natürlich als Stadt hinkommen und so eine Börse einrichten, weil “die Alten haben ja zu viel Wohnraum”, aber wenn es finanziell nicht drückt, warum sollte man sich das antun?



  • Bist du da nicht etwas voreilig? Das Thema “Träumen von Autos” kommt im Artikel nicht vor. Fußball wird nur als Flächenmaß für die zukünftige Wasserfläche erwähnt. Es wird direkt im von dir zitierten Text von Kulturveranstaltungen geträumt und du reduzierst das auf “Bier, Autos und Fußball”. Einen Autobahnanschluss haben die Dörfer übrigens bereits und nebenbei auch gleich zwei Formel 1-Rennstrecken im 100km Radius. Plus Erstligafußball knapp 40km entfernt.

    Schau’s dir mal auf einer Karte an: Das ist nicht irgendwo im menschenleeren Sonstwo, wo nur noch die letzten Omas nach 12 Generationen Inzucht aussterben, sondern halt 30km Luftlinie von Düsseldorf, 40km von Köln, 60km von Maastricht entfernt. Wenn das alles umgesetzt wird, ist das da eine absolut krasse Gegend - riesiger See vor der Tür, perfekte Naherholungsmöglichkeiten, aber du bist superschnell in den großen Boomstädten. Und die Gegend wird dann definitiv im Sommer wie der Bodensee von Ausflüglern gestürmt werden.








  • Da würde ich widersprechen wollen: Aufgegebene Fahrräder an öffentlichen Fahrradständern sind ein Problem, weil sie die knappen Fahrradständerplätze blockieren. Wenn jemand sein Rad da ankettet und es dann über Jahre verrotten lässt, dann kann der Anschließplatz von keinem anderen mehr genutzt werden. Was dann dazu führt, dass das eigene Rad von Fahrraddieben einfach weggetragen werden kann, weil man es nicht am Bügel anschließen kann.

    Das ist jetzt kein Aufruf, direkt jedes Rad nach 2 Tagen zu verschrotten, aber wenn da ein plattes Rad steht mit einer 8, einem aufgeschlitzten Sattel und 2 Monate altem FastFood-Müll im Korb, dann sollte das auch entfernt werden dürfen.