Aus der gleichen Reihe wie das imaginäre Fleischverbot: Das Einfamilienhausverbot.

Natürlich hat niemand ein solches Verbot gefordert. Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter, nicht, als er sich vor einigen Jahren skeptisch über die Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Zeiten von Wohnungsnot, Ressourcenknappheit und Zersiedelung äußerte.

  • muelltonne@feddit.de
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    1 year ago

    Das wirklich perverse an diesem Plakat ist ja, dass wir in Deutschland flächendeckend das Gegenteil haben: Ein Verbot von Mehrfamilien- und Hochhäusern. Es gibt in praktisch allen Städten einen Bebauungsplan und der besagt, dass man in bestimmten Vierteln dann nur Einfamilienhäuser (oder gar Villen) bauen darf. Schaut euch mal in eurer Stadt an. Da ist im Zweifelsfall der Immobilienmarkt völlig überhitzt, aber ihr kennt alle diese EFH-Viertel relativ zentral, wo die Leute dann entweder ihre 50er Jahre Omahäuser mit großem Garten oder halt die üblichen Unternehmer- und Zahnarztvillen stehen haben. Die Grundstücke würden es hergeben, dass man da deutlich größer drauf baut, aber der Bebauungsplan schreibt vor, dass da nur EFH stehen dürfen.

    • No_Change_Just_Money@feddit.de
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      1 year ago

      Bei Neubauten bzw Zahnarztcillen wie du sie so schön beschrieben hast, gebe ich dir recht aber ich habe absolut nichts gegen ein paar 50 Jahre alte Häuser in der Stadt. Wenn man seit Generationen in einem Haus wohnt verstehe ich, dass man es nicht einfach verkaufen will selbst wenn man danach millionär wäre

      • muelltonne@feddit.de
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        1 year ago

        Das ist wirklich so ein Bereich, wo der Markt mal regelt. Wenn man mal die richtig Reichen ausklammert, von denen es glücklicherweise nicht so viele gibt, dann steht dein EFH halt mit einem Einkommen in der Konkurrenz zu einem Mehrfamilienhaus, wo mehrere Familien mehrere Einkommen in den Topf werfen können. Realistisch gesehen wirst du da halt immer den Kürzeren bei einem Kauf ziehen, weil du weniger Geld hast. Oder es halt wenig Sinn macht, für dein zukünftiges Tomatenbeet dann das Geld zu zahlen, was andere für ihren Grund zahlen würden.

        In einem aufgeheizten Immobilienmarkt würden dann halt keine EFH gebaut werden, einfach weil die dann vergleichsweise teuer werden. Und wenn ein EFH auf dem Markt kommt, ist ein Abriss + größerer Neubau dann der Weg, der eingeschlagen wird. Das bedeutet nicht, dass man das Haus von Oma nicht auch selbst übernehmen könnte und drin wohnen, aber wenn man es verkauft, sind die Chancen auf einen Abriss + größerer Neubau größer. Außer du hast halt ein Gebiet, wo man laut Bebauungsplan nur EFH bauen darf, dann kriegst du beim Verkauf weniger Kohle und gleichzeitig können weniger Leute gut in deiner Stadt wohnen.