Dabei kann man der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge von einer rechtsextremen Einstellung nicht automatisch darauf schließen, wo sich jemand selbst politisch verortet. «Unter jenen, die sich klar als «links» positionieren, gibt es dabei mehr Menschen, die ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild teilen (12 Prozent) als es in der politischen Mitte der Fall ist (7 Prozent)», halten die Forscher um Andreas Zick fest.

Zugenommen habe auch der Anteil der Befragten, der sich rechts der Mitte verortet, heißt es in der Studie mit dem Titel «Die distanzierte Mitte». Während sich demnach aktuell 15,5 Prozent der Bevölkerung selbst rechts der Mitte sehen, waren es bei der zurückliegenden Befragung lediglich knapp 10 Prozent.

Hier ist die Studie (pdf): https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91611&token=cc3ff443e5ab11dce54414c8ba616fde844a01c1

    • TiKa444@feddit.de
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      9 months ago

      Es geht um eine eigentlich recht enge Definition, wenn man es auf Grundsätze runter bricht. Grundlager jeder linken Ideologie ist, dass alle Menschen die gleichen Rechte, Freiheiten und Pflichten haben, Grundlage jeder rechten Ideologie ist das Gegenteil. Es gab Menschen geben, die aus Inkonsequenz oder böser Absicht beides in der Ausführung zusammenwürfeln (bsw. gleiche Rechte, Pflichten und Freiheiten für eine bestimmte Gruppe von Menschen), das verletzt aber besagten Grundsatz. Das es im linken und rechten Spektrum eine extreme Diversität an Ansichten und Methoden gibt, die in manchem Fall sogar ähnlich sind, will ich gar nicht beschönigen, aber eine rechte Ideologie kann nicht links sein und umgekehrt ist dasselbe der Fall.

      • luxuslurch@feddit.de
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        9 months ago

        Dass alle Menschen die gleichen Rechte, Freiheiten und Pflichten haben ist aber nicht die Definition von “links”, sondern von “liberal” ;-)

        • TiKa444@feddit.de
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          9 months ago

          Da verwechselst du was. “Liberal” hat einige Ähnlichkeiten mit “links” geht aber nicht zwangsweise von einer Gleichwertigkeit von Menschen aus. Es gibt einen linken Liberalismus, den du vermutlich meinst, der stellt in meiner Aufzählung allerdings das Freiheitskonzept in den Vordergrund.

          Die Verwechselung ist nachvollziebar, da sich die Linke historisch durchaus am klassischen Liberalismus orientiert haben.

            • TiKa444@feddit.de
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              9 months ago

              Wie gesagt. Liberalismus (zumindest der klassische Liberalismus) ist dem politischen Links sehr ähnlich. Einer der entscheidenden Unterschiede ist, dass Liberalismus ein mindestmaß an Freiheit des Individuums verlangt, während links nur verlangt, dass jedee die gleichen Freiheiten hat. Das ist miteinander kompatibel, aber nicht dasselbe.

              Ich rede hier von den Grundlagen der politischen Linken nicht von der Partei mit dem Namen. Zur Vollständigkeit aich mal den Wikipediaartikel dazu: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke.

              Und natürlich ist Liberalismus, der von der Gleichwertigkeit des Menschen ausgeht, links. Liberalismus verlangt keine Abschaffung von sozialer Hierarchie. Es gibt eine Strömung, die Liberalismus und Sozialpolitik verbindet. Das wäre der Linksliberalismus (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Linksliberalismus).

              Aber mal anders gefragt. Wie würdest du links definieren und was ist deiner Meinung nach der Unterschied zu Liberalismus?

              • luxuslurch@feddit.de
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                9 months ago

                Links bedeutet für mich stets einen Bezug auf den Zusammenhang von Arbeit und Kapital in seiner Politik herzustellen. Liberalismus ist zunächst einmal ein Menschenbild. Das sind zwei verschiedene Sachen, die z.b. im Sozialliberalismus oder auch dem demokratischen Sozialismus zusammenfinden.

                • TiKa444@feddit.de
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                  9 months ago

                  Da spielst du auf Kommunismus und im weiteren Sinne Sozialismus an. Beides sind Ideen im linken Spektrum.

                  Links bedeutet grob gesagt erstmal nur, dass man an die Gleichwertigkeit jedes Menschens glaubt (was nichts anderes heißt, als dass jeder die gleichen Freiheiten, Rechte und Verantwortungen hat). Bei der Umsetzung kommen dann Konstrukte wie der Kommunismus oder der Sozialismus ins Spiel.

    • Paulemeister@feddit.de
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      9 months ago

      Kannst du kurz den logischen Fehlschluss aufdröseln? Check ich gerade nicht.

      Also echte Linke (Schotten) haben Ansichten die als links klassifiziert werden können. Die die das nicht haben sind nicht “wahre” Linke.

      Aber Linke haben ja linke Ansichten. Oder sagst du linke und rechte Ansichten schließen sich nicht aus?

      • luxuslurch@feddit.de
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        9 months ago

        Mein Kommentar bezog sich darauf, dass diejenigen, die sich als “links” bezeichnen und dabei ihr “rechtsextremes Weltbild” kund tun, von anderen Linken als “unecht links” definiert werden. Damit kann man die Probleme in den eigenen Reihen wegdefinieren. Da kann eine Wagenknecht oder eine Wissler noch so lange in der Partei “Die Linke” oder in der Plattform Marx21 sein, sobald sie anfangen, Russland toll und islamische Terroristen noch besser zu finden, sind es halt “keine echten Linken” mehr und das Problem ist gelöst… Insofern würde ich sagen, dass man bei einer oberflächlichen Definition von “links” und “rechts” sich doch viele Gemeinsamkeiten finden lassen.

        • TiKa444@feddit.de
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          9 months ago

          Natürlich ist das Problem nicht gelöst. Man muss sie schon aus der Partei schmeißen. Dennoch sind das schlichtweg keine Linken (und nicht nur keine “echten” Linken), wenn sie rechtsextreme Ansichten haben, sondern nur Rechte, die sich links nennen.

          Das Problem in den eigenen Reihen ist, dass man sich nicht immer von solchen Menwchen distanziert, teilweise sogar ihre Definition von links anerkennt. Das ändert aber nichts daran, dass sie nicht links sind.

          • luxuslurch@feddit.de
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            9 months ago

            Zum Glück bist du ja vomZentralkomitee der wahren Linken und kannst genau veurteilen, wer links ist und wer nicht…

        • Paulemeister@feddit.de
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          9 months ago

          Ok damit ich es verstehe: Du prangerst die Klassifizierung eines Gedankenguts als rechtsextrem bzw als links bei der Studie an. Aber sobald dies für dich zugeordnet ist, wäre es ja kein “Kein echter Schotte” Fehlschluss oder? Es geht also nur um die Kriterien die links und rechts definieren? ( Ich stimme dir zu das eine Dimension für eine politische Haltung reduktiv ist, dennoch ist links/rechts sehr gebräuchlich und in bestimmten Kontexten hilfreich)

          • luxuslurch@feddit.de
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            9 months ago

            “Kein echter Schotte” ist ein rhetorisches Stilmittel, keine Frage der Definition.