Ich will euch mal mein aktuelles Projekt vorstellen, ist ja auch EDV: ein UV-Kontaktdrucker. Damit kann ich jetzt schon Fotos belichten, irgendwann will ich damit auch meine eigenen Leiterplatten herstellen (belichten und dann ätzen).
Daran arbeite ich schon ne ganze Weile, und hab das erst so vor zwei Wochen zum Laufen gebracht.
Herzstück ist das Transparente Display auf der Oberseite (jetzt schwarz, da ausgeschaltet), das ich auf Aliexpress gefunden habe. Dazu gab es ein HDMI-Controllerboard, es verhält sich also am Computer wie ein Display. In 2cm Abstand darunter befindet sich eine selbst geschliffene Mattglasscheibe, und im Boden des Gehäuses eine 130W Schwarzlichtlampe von Amazon. In der Elektronikbox befindet sich noch ein OrangePi 5, der das HDMI Signal erzeugt und irgendwann (ist alles noch WIP) die Steuerung der Lampe und Lüfter übernimmt. Das ganze Gehäuse ist 3D gedruckt.
Der OrangePi erzeugt auch das digitale Negativ. Da das Display monochrom ist, HDMI aber ein RGB-Signal liefert, werden aus einem RGB-Pixel jeweils drei Bildpunkte erzeugt. Ich muss jedes Bild also vorverzerren, damit es korrekt angezeigt wird. Das erledigt ein Python Script.
Dann wird das zu belichtende Foto noch horizontal gespiegelt und invertiert, und schon kann ich damit Fotos drucken!
Zum Testen habe ich einige Cyanotypien erstellt, da dieses Verfahren recht einfach und Kostengünstig ist - prinzipiell sind jedoch alle Lichtbasierten Druckverfahren möglich:
Das letzte Bild ist von einem Video entstanden, das ich in DaVinci Resolve vorverzerrt und invertiert habe. Während der Belichtung habe ich es loopen lassen, sodass quasi eine Langzeitbelichtung entstanden ist. Wer das Video auf dem Transparenten Display sehen will hier habe ich einen Mastodon-Post dazu verfasst, mit Bewegtbild
Ich werde in der nächsten Zeit an der Konfiguration des Displays arbeiten -derzeit läuft es noch weit unter der nominellen Auflösung- und an der Automatisierung von Belichtung und Lüftersteuerung.
Das ist ein Display, das normalerweise als Matrix in MSLA 3D-Druckern verwendet wird. Das Display zeigt dann die Form der zu belichtenden Schicht an, und durch die darunter liegende UV-Lampe wird dann das Harz belichtet. Ist also ähnlich wie hier, nur das MSLA Drucker eine (teure) Kondensorlinse vor jeder UV-LED haben, damit ein scharfer Umriss tief in die Harzschicht projeziert wird. Das hab ich mir gespart und stattdessen nur eine Mattscheibe zur gleichmäßigen Ausleuchtung eingebaut.