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    8 days ago

    https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/anderssein-ist-schwierig/

    JSUD Mit Beginn meines Studiums wurde ich in der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) aktiv, wo ich mich im LGBTIQ*-Referat für queere Belange engagiert habe. Dann wurde in dieser Zeit die Organisation Keshet gegründet, und weil die damalige JSUD-Präsidentin Dalia Grinfeld eine der Mitbegründerinnen war, sah ich mich eines Tages mit elf anderen jungen Jüdinnen und Juden bei der Vereinsgründung zusammensitzen.

    Die JSUD https://de.wikipedia.org/wiki/JSUD ist eine Unterorganisation vom Zentralrat der Juden in Deutschland, der sich über die vergangenen zwei Jahrzehnte zu einem Propagandarm Israels entwickelt hat und insbesondere seit dem 07. Oktober 2023 regelmäßig mit völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Positionierungen und Äußerungen auffällt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Keshet_Deutschland

    Vorstandsmitglieder

    2018 – 2020: Dalia Grinfeld, Leo Schapiro, Monty Ott
    2020 – 2021: Dalia Grinfeld, Leo Schapiro, Nicoleta Mena
    2021 – 2022: Nicoleta Mena, Leo Schapiro, Rosa Jellinek
    2022 – 2023: Nicoleta Mena, Rosa Jellinek, Dustin Opitz
    2023 – heute: Nicoleta Mena, Rimma Ari Elbert, Karsten Haas, David Bakum (ausgeschieden)

    Nicoleta Mena: https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/unterm-regenbogen-3/

    Daneben sei es ihnen ein wichtiges Anliegen, »in der jüdischen Gemeinschaft über LGBTIQ und in der queeren Community über die jüdische Vielfalt und Antisemitismus aufzuklären«, so die 29-Jährige. Beim CSD lief Keshet hinter dem polizeilich gesicherten Wagen der israelischen Botschaft – auch aus Sicherheitsgründen.

    Der Wagen der israelischen Botschaft fand unter den feiernden CSD-Teilnehmern ebenfalls große Zustimmung. Zu den Farben des Regenbogens gesellte sich an diesem Tag daher auch das Blau und Weiß Israels. »Unsere Antwort auf Hass, Rassismus und Antisemitismus ist Liebe, Respekt und Vielfalt«, erklärte auf Nachfrage eine Sprecherin zu der CSD-Teilnahme der Botschaft. Auf dem Wagen fuhr und tanzte auch Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), mit.

    Volker Beck: https://www.welt.de/politik/ausland/video249532622/Gaza-Streifen-Muessen-die-Lieferung-von-Hilfsguetern-staerker-mit-der-Befreiung-von-Geiseln-verbinden.html

    „Seit Wochen tut sich ja jetzt nichts mehr in der Sache der Befreiung der Geiseln auf dem Verhandlungswege. Ich finde auch, wir und die internationale Gemeinschaft hätten die Lieferungen von Hilfsgütern stärker mit der Befreiung der Geiseln als Conditio verbinden sollen. Wir müssen den Druck erhöhen. “

    Dalia Grinfeld: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/505863/vita-von-dalia-grinfeld/

    Heute ist sie Stellvertretende Direktorin für Europäische Angelegenheiten bei der Anti-Defamation League (ADL). Zudem ist sie ständiges Mitglied im Expert:innenkreis Antisemitismus des Berliner Senats. Bereits über ein Jahrzehnt ist sie ehrenamtlich in zahlreichen politischen und gesellschaftlichen Organisationen aktiv. Dalia Grinfeld war die erste gewählte Präsidentin und Gründungsmitglied der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und Co-Vorsitzende und Gründungsmitglied des queer-jüdischen Vereins Keshet Deutschland.

    Sorry, aber das ist keine innerlinke Kritik von Leuten, die sich neutral zur IHRA Deifnition stellen oder denen es um Vielfalt innerhalb der jüdischen Community geht. Das ist klassische Lobbyarbeit von Israel inkl. Verbindungen zu den Elon Musk Hitlergrußapologeten von der ADL, die sich dafür einsetzen die IHRA überall gesetzlich festzulegen, um damit Israel und Juden gleichzusetzen.

    Auch blendet Rosa Jellinek komplett den Kontext aus, dass die IHRA Definition in Deutschland laut Koalitionsvertrag gesetzlich verankert werden soll und per Resolution in einem breiten Bündnis von AfD bis Grüne bereits gefordert wird. Die Notwendigkeit einen Gegenentwurf zu präsentieren wird dabei genauso unterschlagen wie die Tatsache, dass die IHRA Definition von Faschos instrumentalisiert wird, sowie dass die JDA von jüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Künstlerinnen und Künstlern entwickelt wurd.

    Indem die Linke sich auf die JDA Definition stützt, schützt sie all jene jüdische Menschen, die in Deutschland wegen ihrer Haltung zu Israel verfolgt werden. Auch etwas, das bei der Tirad von Rosa Jellinek nicht zur Sprache kommt…

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      8 days ago

      Die Jerusalemer Erklärung macht zu wenig (Existenzrecht Israels) während die IHRA zuviel (Verbot legitimer Kritik an die Regierung Israels) macht. Auch hab ich mal mit Rosa selbst gesprochen und hab nicht den Eindruck bekommen, dass sie anti-palästinensische Ansichten hätte. Nur weil Rosa mal in den Vorstand der JSUD war heißt nicht, dass sie die Ansichten der extremer positionierte Mitglieder teilt.

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        8 days ago

        Wo macht die JDA zu wenig?

        Warum spricht Rosa mit keinem Wort darüber, wie antizionistische Jüdinnen und Juden in Deutschland verfolgt werden, und dass die JDA auch aus der Situation entstanden ist, sich vor dieser Verfolgung zu schützen?

        Dabei ist diese Verfolgung auch dezidiert queerfeindlich, wie am Beispiel dieses BZ Beitrags gesehen werden kann. Zwei von sechs angegriffenen Menschen in dem Hetzartikel sind jüdisch und queer.

        Zum Argument, dass die Mehrheit der Juden in Deutschland eine Definition unterstützen sollen, um dieser Legitimität zu geben, hat Prof. Itaman Mann, einer der JDA Entwickler in seinem Gastbeitrag in der FAZ folgendes Argument gebracht:

        Ein gängiges Gegenargument lautet, dass die Mehrheit der deutschen Juden die IHRA-Definition unterstützt und die deutsche Politik sich daran orientieren solle. Selbst wenn das empirisch zuträfe – was weiterhin ungewiss ist – wäre das Argument grundlegend verfehlt. Die Antisemitismuspolitik in Deutschland sollte alle Juden schützen, auch jene, wie mich selbst, die die aktuelle israelische Regierung ablehnen und auf einem Vokabular beharren, das es uns erlaubt, jüdisch zu sein und Israel zu kritisieren. Dazu gehört auch das Recht, Handlungen wie das gezielte Aushungern von Zivilisten in Gaza, das mittlerweile umfassend von UN-Organisationen und Menschenrechtsgruppen dokumentiert wurde, zu benennen, ohne als antisemitisch diffamiert zu werden.

        Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Gastbeitrag vier Tage nach dem Video von Rosa Jellinek entstanden ist. Allerdings hat Rosa Jellinek selbst mit Keshet einen Verein für queere Sichtbarkeit und damit Pluralismus innerhalb der jüdischen Community in Deutschland mitgegründet. Das die Mehrheitsmeinung kein Argument sein darf, sollte also bestens bekannt sein. Auch glaube ich nicht, dass sie nicht darum weiß, dass die JDA von zahlreichen Wissenschaftlys entwickelt wurde, inkl. Solchen die sich selbst als zionistisch bezeichnen. Dieser Kontext kommt ebenfalls nicht vor.

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          8 days ago

          Die JDA macht zu wenig wo es sichere Häfen für Jüd*innen weglässt z.B. Israel. Die Implikationen einer Auflösung Israels wären gravierend zum Nachteil für Juden und Drusen und teils auch Beduinen. Und ich verteidige auch nicht die IHRA. Ich meine die JDA hat eher Nachbesserungsbedarf.

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            8 days ago

            Die israelische Regierung verprügelt täglich jüdische Menschen bei Demonstrationen. Wer sich für Menschenrechte äußert wird mit Morddrohungen überhäuft. Antipalästinensischer Hass führt zu Mordanschlägen wie beispielsweise in Florida vor einigen Monaten, wo ironischerweise sowohl Opfer und Täter “Death to Arabs” fordern. IDF Soldaten, die von ihren Kriegsverbrechen aus Gaza zurückkommen ermorden ihre Freunde, vergewaltigen ihre Partner und begehen Suizid.

            Israel ist kein sicherer Hafen für jüdische Menschen und wird es auch nicht werden, selbst wenn Israel alles und jeden im Umkreis weggebombt hat. Die Gefahr kommt aus der Gesellschaft selbst, die sich soweit von Prinzipien wie Menschenrechten und Gerechtigkeit wegradikalisiert hat.

            Israel instrumentalisiert Drusen und präsentiert sich als deren Schutzmacht um eine dauerhafte Besetzung und Zerschlagung Syriens zu rechtfertigen. Dabei wehren sich die Drusen gegen die Vereinnahmung durch Israel. Sie sind letztlich nur ein Bauer in ihrem Schachspiel, der jederzeit geopfert werden kann.

            https://www.middleeasteye.net/opinion/israel-aggression-syria-advances-century-long-zionist-strategy-co-opt-druze
            https://www.crisisgroup.org/middle-east-north-africa/east-mediterranean-mena/syria-israelpalestine/how-israels-overreach-syria-may-backfire

            Ebenso schützt Israel auch keine Beduinen sondern diskriminiert sie und zerstört regelmäßig ihre spärlichen Behausungen. Das “Nova Musik Festival” fand übrigens auf Land statt, dass Bedouinen gehört, von dem sie aber vertrieben wurden.

            EDIT: Und der “sichere Hafen” wurde unter anderem dadurch geschaffen, dass man Juden außerhalb von Israel unsicher gemacht hat. z.B. durch versuchte Bombenanschläge in Ägypten (von Israel zugegeben) und wahrscheinlich israelische Bombenanschläge in Iraq (von Israel geleugnet).

            • TanteRegenbogen@feddit.orgOPM
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              8 days ago

              Die Behandlung der Beduinen in Israel ist auch kontrovers, denn jedes mal wo Konservative an die Macht kommen, werden sie diskriminiert und wenn Konservative nicht an der Macht sind werden sie erheblich besser behandelt. Beduinen werden in andere Länder auch scheiße behandelt und werden überwiegend als Staatenlose behandelt.

              Und was du über die Drusen schreibst ist überwiegend inkorrekt. Drusen sind von allen arabischstämmigen Gruppen in Israel am meisten akzeptiert und habe ihre eigene Battalione im IDF.

              Und wieder israelische Regierung ≠ Israel. Und dass Polizeigewalt überwiegend jüdische Menschen betrifft in einem Land wo 74% der Menschen jüdisch sind ist keine Überraschung.

              Weißt du wie es Juden in andere Länder geht? Oft viel beschissener. Warum haben arabische Länder die mal große Anteile jüdischer Bevölkerung hatten jetzt fast keine Juden mehr? Weil sie verfolgt wurden bzw. vertrieben wurden.

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      8 days ago

      Zudem denke ich es gehört zur innerlinken Kritik darüber zu sprechen wie leichtfertig mit Antisemitismus umgegangen wird bzw. so getan wird als sei es kaum ein Problem. Wenn man nicht komplett gegen Israel als Staat ist, bzw. wenn man zwischen der Regierung Israels und Israel unterscheidet, wird man verbal und tätlich von anti-imps angriffen. Man hats ja mit der Auseinandersetzung mit dbzer0 gesehen. Da wird dann ignoriert, dass man anerkennt, dass da ein Genozid läuft und dass man dagegen ist. Man kann 90% übereinstimmen aber sobald man nur Israel als Staat anerkennt, selbst wenn man gleichzeitig sich für eine Anerkennung Palästinas als eigenständiger Staat ausspricht, wird man angegangen.

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      8 days ago

      Hören wir auf. Das bringt nix, Saleh. Wir haben sowas etliche male diskutiert. Wenn die Anerkennung des Existenzrechts Israel mich zum Zionisten macht, dann bin ich es gerade noch so. Ich will aber ein Israel wo auch Minderheiten keine Bürger zweite Klasse sind und wo keine Siedlungen in Palästina baut. Und fck Netanyahu.

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        8 days ago

        Ich sage nicht, dass du Zionist bist.

        Ich versuche die israelischen Propagandanarrative zu entzerren. Ich wurde damit auch mehrere Jahre in Antifakreisen zugeschüttet, habe Egotronic und Frittenbude gefeiert und habe Vieles lange nicht hinterfragt.

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          8 days ago

          Ich finds aber toll, dass du sachlich bleibst und persönliche Angriffe meidest. Auch wenn wir uns in einigen Ansichten ziemlich gegensätzlich sind, finde ich die Art des Diskussions gut akzeptabel.