Wenn ich das richtig verstehe geht es hier um wenige tausend Menschen, die mit unseren verschiedenen Entwicklungsprogrammen zusammengearbeitet haben und jetzt den Taliban mehr oder weniger ein Dorn im Auge sind. Die lassen wir aus bürokratischen gründen hier nicht her, obwohl wir das Land wieder in die Hände von Extremisten gelassen haben.
Zwar teilt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit, für ehemalige Mitarbeiter im PCP-Projekt “gelten dieselben Regelungen, wie für andere Ortskräfte und Werkvertragsnehmende.” Aus vertraulichen Regierungsdokumenten geht aber hervor, dass Beamte bei der Prüfung von Werkvertragsnehmern eine “restriktive Handhabung” anwenden sollen. In der Folge wurde von mehr als 1300 PCP-Mitarbeitern, die eine Gefährdung angezeigt haben, lediglich 56 eine Aufnahmezusage ausgesprochen. Mehr als 1000 wurden abgelehnt.
Wenn wir irgendwen im Land haben wollen dann doch genau die, die sich für ein besseres Land eingesetzt haben. Die sich hier bestimmt auch für ein besseres Land einsetzen würden.
Ja, das stimmt, aber wenn die Sicherheit so lange von externen Kräften abhing muss der Übergang auch langsam und geregelt von statten gehen. Sonst hast du plötzlich ein Machtvakuum, das geregelt zu füllen sehr schwierig ist und den schnell handelnden Möglichkeiten gibt.
Der Abzug der Amis aus Afghanistan war so schnell und unvorbereitet, dass da teilweise Equipment von denen liegen geblieben ist. Das ist genau das Gegenteil von dem was man für einen sinnvollen Übergang hätte machen sollen.
Es stimmt natürlich trotzdem, dass die Afghanen den Taliban das Feld geräumt haben anstatt einen Bürgerkrieg anzuzetteln. Ob der Bürgerkrieg jetzt besser gewesen wäre als die aktuelle Situation find ich schwierig zu bewerten