• Sibelius Ginsterberg@feddit.de
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    8 months ago

    Als “sehr überlegenswert” bezeichnete er dagegen den Vorschlag der CDU, dass Menschen, die etwa Termine für Beratungsgespräche im Jobcenter nicht wahrnähmen, stärker sanktioniert werden sollten. “Das gehört zur Ehrlichkeit dazu: Es gibt im Moment auch eine Reihe von Menschen, die einfach die zehn Prozent Leistungsminderung, die es gibt bei Termin-Untreue, hinnehmen, und da arbeiten wir mit einem stumpfen Schwert.”

    Könnte es vielleicht sein, dass irgendetwas an diesen Terminen derart unangenehm ist, dass manche Menschen bereit sind auf 10% ihres Bürgergeldes zu verzichten, um diesen Terminen zu entgehen?

    • Captain Baka@feddit.de
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      8 months ago

      Man könnte fast meinen dass man von Jobcenter Mitarbeitern wie eine Art Untermensch behandelt wird und deren Willkür ausgeliefert ist. Aber das wäre ja illegal weil es verboten ist. Oder?

      • catboss@feddit.de
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        8 months ago

        Um mal eine Lanze für die paar Mitarbeiter zu brechen, die ich kenne: Da ist viel systematisch im Arsch am System Jobcenter und die Angestellten sind i.d.R. keine Monster, die einfach gerne ihre Mitmenschen foltern.

        Nur wollen weder Bund noch Kommunen (und indirekt Länder) Geld investieren, um z.B. mehr Personal für die ständig wachsende Arbeit einzustellen. Da sollen dich die Mitarbeiter wie von Geisterhand multiplizieren und einfach 3x so viel Arbeit machen, die zuvor schon doppelt so viel, wie für eine einzelne Person war.

        Und das wird schlimmer und schlimmer. Die Leidtragenden sind am Ende natürlich die “Kunden” (übrigens ein beschissener Begriff für hilfsbedürftige Mitbürger).

        Damit hab ich noch gar nicht angeschnitten wie entwürdigend, menschenverachtend und grausam viele Gesetze und Regelungen zur Inanspruchnahme dieser Grundleistungen ausgestaltet sind. Aber dafür können auch die Mitarbeiter nichts. Ich kenne eigentlich nur Leutr, die im JC arbeiten und die da raus wollen weil es sie bricht. Gibt nur ganz wenig harte, die das auf dem Weg nach Hause nicht in der Arbeit lassen können.

        Der Job im JC ist für viele halt eh oft schon ein Notanker, weil wenigstens sicherer Arbeitsplatz und man da wegen dem Personalkarussel quasi alles mit Handkuss einstellt.

        All das ließe sich mit politischem Willen ändern. Man hat aber z.B. am Bürgergeld gesehen, mit wie viel Verachtung und Hass für hilfsbedürftige Mitmenschen sich Konservative, Liberale und Rechte gegen bessere Alternativen wehren. Da wird alles bekämpft, was einem nicht unmittelbar selbst Geld in die eigenen Taschen spült und nur den Ansatz von Empathie zeigt.

        Aber Otto-Normal-Bürger würde es ja nie passieren den Job zu verlieren, mangels Qualifikation bis zur Aussteuerung aus dem ALG I was neues zu finden oder vlt. jemals krank und (zeitweise oder dauerhaft) arbeitsunfähig zu werden. Daher tritt es sich ja so leicht nach unten, die Meisten glauben sie sind unantastbar und nur Menschen “unterster Klasse” (was zum Fick auch immer das sein sollte) landen im Jobcenter. Wie viele da schon böse aufgewacht sind und in ihrem Leben noch werden.