Stellen Deutschlands Kommunen den Radverkehr hintenan bei der Schneeräumung? Obwohl sie in diversen Mobilitätskonzepten beschwören, ihn fördern und ausweiten zu wollen? Dieser Eindruck drängt sich immer wieder auf, auch in diesen Tagen in Metropolen wie Hamburg, Berlin oder München. Autostraßen frei, Radwege schnee-, eis- oder matschbedeckt – so sieht es allzu oft aus. Und zumindest für Hamburg bestätigen konkrete Zahlen diesen Eindruck.

So verweist ein Sprecher der Hamburger Behörde für Verkehrs- und Mobilitätswende auf ein »315 Kilometer langes Radwegenetz« aus besonders häufig genutzte Radwegen, »die bei Glätte prioritär gestreut/geräumt werden«. Nach Angaben der Stadtreinigung werden diese 315 Kilometer mit bis zu 36 Fahrzeugen zweimal bearbeitet. Die 315 Kilometer machen allerdings nur gut ein Viertel der insgesamt rund 1200 Kilometer Radwege, Schutzstreifen und Fahrradstraßen in der Hansestadt aus. Und eine Stichprobe des SPIEGEL ergibt: Manche Abschnitte, die offiziell als geräumt gelten, sind von Schneematsch oder Eis bedeckt.

  • KISSmyOS@feddit.de
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    6 months ago

    Ein Radweg der nicht geräumt ist, ist unbenutzbar.
    Damit bin ich auch nicht gezwungen, ihn zu benutzen.
    Deshalb fahre ich gerade konsequent auf der Straße.

    Hab mir bei der aktuellen Stimmungslage unter Autofahrern schon überlegt, ein Schild hintendranzuhängen, auf dem steht “Ich bin ein Traktor, brumm brumm”.

    Wäre aber auch blöd, dann könnte ich den nötigen Abstand zum rechten Rand nicht mehr einhalten.