Zitat:
Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.
Währenddessen in Berlin Neukölln Morgenpost:
So ähnlich wied es auch in vielen anderen “Brennpunkten” aussehen, wo rigoros gespart wird. Hier wird die Axt an eine ganze Generation gelegt, die in dreckigen unsicheren Schulen, auf kaputten Spielplätzen und in vermüllten Parks aufwachsen muss. Währenddessen können die Leute, die auf keine Hilfen angewiesen sind, erfolgreich Stimmung machen, dass es ihnen mit 150k brutto ja so schlecht ginge.
Der menachenverachtene Zynismus unserer Gesellschaft ist unendlich widerwärtig.
Nicht 150.000 Brutto, sondern zu versteuerndes Einkommen. Also sogar deutlich mehr.
Brutto ist doch das zu versteuernde Einkommen!?
Nein. Es gibt ja Freibeträge, die nicht versteuert werden müssen. Im Artikel, in dem es hier geht, wird überschlagen, dass das einem Bruttoeinkommen von ca. 180.000 entspricht.
Alles klar, danke!
Problem ist, dass Reisekosten(beruflich) und Co auch gelten.
Wenn beide Elternteile arbeiten und noch diese Kosten drauf gerechnet bekommt, ist man schon beim Mittelstand
Ich glaube nicht, dass man bei 150.000 zu versteuerndem einkommen noch von mittelstand reden kann. Da ist man selbst mit 2 Kindern eindeutig Oberschicht.
Warum denken hier so viele in “Entweder Oder” Kategorien? Nein, ich will nicht, dass Geld an Brennpunkten gespart wird. Aber ich will auch nicht, dass Akademiker noch weniger Motivation dafür bekommen, Kinder auf die Welt zu setzen. 150k Haushaltseinkommen ist gutverdienend, aber in Metropolregionen in Deutschland nicht “reich”. Das trifft insbesondere Familien, die bereits ein Kind haben, aber jetzt überlegen müssen, noch ein zweites oder drittes Kind auf die Welt zu setzen UND zusätzlich auf das Gehalt der Frau komplett zu verzichten. Die vorherige Grenze von 300k war in Ordnung.
Es gibt wirklich genug unnötige Verschwendung von Steuermitteln in Deutschland, aber das Elterngeld zähle ich definitiv nicht dazu.
Warum finden sich dann dafür eine halbe Million Unterschriften für eine Petition, aber nicht dafür Schulen und Spielplätze in Brennbunkten sauber und sicher zu halten?
Weil man sich politische Teilhabe immer noch leisten können muss. Wenn man schon gerade so am Existenzminimum ist hat man vielleicht einfach nicht die Zeit und die Nerven so eine Petition zu zeichnen.
Weil die Leute glauben, sie sind näher an den Top 3 % dran als an den unteren 50 %.
Weil Deutschland arme Menschen hasst.
Gleiches Spiel bei der Reform des Bürgergeldes. Wegfall von Sanktionen und andere Verbesserungen bis zum Ende torpediert mit dem Argument, dass das alles faule Arbeitslose wären und lieber mehr arbeiten sollen. Unfassbar wie viele Leute den Quatsch nachgeplapppert haben, und das durch alle “Schichten” hinweg.
Menschen interessiert generell immer das, was aktuell in den Medien und neu ist. Siehe Milliardäre im U-Boot vs. x-te Meldung, dass Flüchtlinge mit dem Boot gekentert sind. Natürlich sage ich nicht, dass das toll ist, aber so tickt die Gesellschaft.
Brennpunkte sind nur für die Leute in den Brennpunktn interessant; aber träumt sich gerne irgendwann mal in der Lage 180k zu verdienen und dann ist man auf einmal möglicherweise in Zukunft betroffen
Das sieht man ja schön in Frankreich, was passiert, wenn man urbane Brennpunkte einfach sich selbst überlässt…